Granitsäule Oberperwend

Die Ortschaft Oberperwend gehörte ehem. zur Pfarre Holzhausen. Eine seit 1187 genannte Kapelle (Filialkirche) St. Nikolaus, die sich im Norden nächst Haus Nr. 3 befand, wurde 1785 aufgehoben.

LICHTSÄULE: am nördlichen Ortseingang Oberperwend beim Haus Nr. 3 (Abb. 158). Konglomerat, Schaft H. 176 cm, Aufsatz H. 44 cm. Quadratischer abgefaster Schaft, in Laterne mit vier Spitzgiebelnischen endigend. Um 1500.

WAPPENGRABSTEIN: aus der ehem. Nikolauskirche, im Boden nördlich von Nr. 3. Adneter Kalk, 195 x 99 cm (Abb. 157) mit verwitterter mehrzeiliger lateinischer Inschrift in Kapitalis, zwei Wappen mit hohen Helmzierden, eines mit dem Rad der Sigharter, das zweite Wappen der Familie Salmansleiter zugehörig. Um 1500.

Aus dem Band 58 der Kunsttopographie Gerichtsbezirk Wels, 2009 von Pfarrprovisor Mag. DI Pater Gotthard Niedrist (Bücherei Buchkirchen)

Das ehemalige Kloster Garsten erlangte infolge Schenkungen Otakars von Steyr und seines Sohnes, des Markgrafen Luitpold, 1120 - 1130 den Herrenhof Bercewiniden als dessen Zugehör die nach Garsten dienstbaren Güter Nr. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 8, 9, 12 und 13 in Oberperwend zu betrachten sind. Perwend bildete ein eigenes Amt, zu dem die Klosterholden im Hausruck gehörten.

Etwas früher, vielleicht um 1162 oder 1167, entstand in Perwendt eine kleine Kirche auf dem Grundstück eines Vornehmen namens Wilbirch. Patron war der Heilige Nikolaus. Das Gotteshaus in Perwend wurde 1787 von Kaiser Josef II. geschlossen. Die Räumlichkeiten wurden profaniert und im Laufe der Jahre umgebaut (Wohnungen) und schließlich abgetragen.

Buchowiecki schreibt 1950 über die alte Kirche:
"Der sockellose, vielfach verputzte Bau, vermutlich ein Feldsteingefüge, besteht aus einem 6,15 Meter breiten und 12,66 Meter langen Schiff, in dessen unveränderter Nordwand noch vermauerte Barockfenster erkennbar sind. Der (vielleicht nicht ursprüngliche) Chorraum ist ein kreuzgewölbtes Breitrechteck, 4,32 Meter lang und 5,67 Meter breit. Es wäre dringend zu wünschen, daß sich die Denkmalpflege dieses Bauwerks annähme und wenigstens die äußeren Putzschichten entfernen ließe, wodurch unserem Lande eine ihrer urtümlichsten Kirchen der romanischen Zeit wiedergegeben werden könnte."

Quelle: Geschichte von Buchkirchen (Dr. Franz Schicklberger) www.buchkirchen.at

Fotos: Brigitte Payrhuber, Buchkirchen

Marchtrenker Straße 61
4611 Buchkirchen

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