Rote Kapelle

Diese steht schon hunderte von Jahren und gehörte seinerzeit zum Stift Lambach und jetzt dem Edtbauern in Roithen (Fam. Fischer). Standort direkt neben der B1

Bild: in der Mitte Christus am Kreuz, links hl. Florian und rechts hl. Sebastian

Quelle und Foto: Gde. Edt bei Lambach (Nov 2011)
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Folgender Text mit freundlicher Genehmigung der Bezirksrundschau Wels Nr. 50 vom 16.12.2016
(Autor: Philip Herzog, Bakk.phil)

In Oberösterreich sind etwa 60 "Rote Kreuze" bekannt. In ganz Mitteleuropa finden sich solche Kleindenkmäler an alten Wegen, Straßenkreuzungen oder Landgerichtsgrenzen, deren Bedeutung jedoch mit der Zeit verloren gingen.

Die "Rote Kapelle" im Gemeindegebiet von Edt liegt unmittelbar an der B1 und wurde urkundlich erstmals 1785 im sg. Fassionsbuch erwähnt (ein Fassionsbuch ist ein im Absolutismus eingeführtes Verzeichnis über Haus und Grund). Die Kapelle wurde 1937 renoviert und trug zwischenzeitlich den Namen "Dollfuß-Kapelle".
Sie befindet sich im Besitz des Hofes Leopold Fischer-Edtbauer.

Der ehemalige Bürgermeister von Lambach, der auch eine Ausbildung zum Heimatforscher gemacht hat, verbindet den heutigen Namen bzw. die Farbe Rot eher mit dem altgermanischen Wort "ruot", welches für Recht steht. Daher war die Kapelle wahrscheinlich ein Ort an dem Recht gesprochen wurde.

Um die Kapelle ranken sich einige alte Sagen: Das Gebäude ist heute von 4 Linden umgeben. Früher soll jedoch nur ein Baum gestanden sein, dessen Stamm bereits hohl war und in dem einige Burschen ein Feuer entzündeten. Der Baum erholte sich nicht mehr und fiel einem Sturm zum Opfer. Im zersplitterten Hold fand man eine Menge Bleikugeln, was darauf schließen lässt dass hier nicht nur gerichtet sondern auch hingerichtet wurde.

Eine andere Sage erzählt von einem Schatz, den ein Franzose im Krieg unter dem Baum vergraben hat. Auf dem Totenbett weihte er einen Kameraden in sein Geheimnis ein. Dieser suchte die Stätte auf und lieh sich Krampen und Schaufel von einem Bauern. Als der Bauer am nächsten Tag nachsah, fand er nur ein tiefes Loch.

Ein anderer Franzose soll das hölzerne Kapellenbild zerstört und der Jesusfigur die Füße abgehackt haben, worauf ihm der Sage nach zur Strafe die Füße abgeschossen wurden.


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