Militärlager 1001 Lichtenegg (Baracke)

​Das Lager 1001 ist am Vorabend des Zweiten Weltkrieges als behelfsmäßige Soldatenunterkunft für die Deutsche Wehrmacht entstanden. Nach der Befreiung vom Faschismus diente es ehemaligen Insassen des Konzentrationslagers Gunskirchen als erste Anlaufstelle, und auch weitere jüdische Überlebende aus aller Herren Länder fanden hier Aufnahme.

Dann kamen die Volksdeutschen, die vor der Roten Armee oder der Machtergreifung der Kommunisten in ihren Herkunftsländern auf der Flucht waren. Und 1956 öffnete das Lager seine Tore für die Ungarnflüchtlinge, die sich später auch im Stadtteil eine neue Bleibe suchten.

Das Lager bestand aus 22 Baracken, in denen jeweils bis zu 100 Menschen lebten und der Lagerkirche, die der aus Ungarn stammende Pfarrer Stefan Macsady seelsorglich betreute. Heute ist nur mehr eine einzige Baracke erhalten.

Fast 20 Jahre lang prägte das Lager den Stadtteil, und auf eine gewisse Art prägt es ihn heute noch: Die Kirche St. Stefan, deren Zeltform auch das Flüchtlingsschicksal symbolisieren soll, der Kindergarten der Caritas, der Fußballverein Eintracht, also der heutige FC Wels, die Stefanssiedlung .... Mit dem Lager 1001 begann also die moderne Geschichte von Lichtenegg....

Textquelle: www.wels.gruene.at, Dez 2018

Foto 1 Militärlager: www.ooegeschichte.at, 2018, Bildrechte Stadtarchiv Wels, Datierung unbekannt, Urheber unbekannt
Foto 2 aus dem Buch Wels in alten Ansichten (Kalliauer, Micko) S. 40
Foto 3 www.bezirksrundschau.com, Stefan Weninger, 20.11.18
Foto 4 https://neoswels.eu, 9.10.2018

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